
Für Hochsensible ist es hilfreich, möglichst viele Stressoren zu vermeiden. Ein maßgeblicher Einflussfaktor auf eine mögliche Überreizung ist der Kaffee. Viele Hochsensible berichten, dass ein Leben ohne Kaffee deutlich entspannter ist.
Kaffee liefert einen Energieschub, macht wach, fördert Konzentration und kann die Stimmung verbessern. Doch ist das wirklich so ❓ Die Antwort ist Ja und Nein. Strukturell ähnelt Koffein dem Botenstoff Adenosin und sorgt dafür, dass unsere Nervenzellen nicht überhitzen, sondern sich regelmäßig weiter entladen.
Beim Kaffeetrinken setzt das Koffein zwar an den Rezeptoren an, genau wie das Adenosin, aber die unterdrückende Wirkung tritt nicht ein.
Unser Körper braucht eigentlich eine Pause, doch der Konsum verschiebt dieses Bedürfnis. Das Adenosin sorgt auch dafür, dass Serotonin nicht mehr optimal an übererregte Zellen andocken kann. Serotonin trägt zu Ausgeglichenheit, Wohlbefinden und Sicherheit bei. Kurz gesagt: Der Körper will eine Pause, doch Koffein kann das Bedürfnis verzögern. Da Koffein die Produktion von Adenosin hemmt, kann das vorhandene Serotonin kurzfristig besser wirken. Diese Wirkung hast du aber nur, wenn du Kaffee als wirkliche Ausnahme trinkst.❗
Bei regelmäßigem Konsum kann Kaffee die Serotoninproduktion senken. Folgeerscheinungen von Serotonin-Abbau können sein: geringes Selbstwertgefühl, Schlaflosigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Tinnitus, Gereiztheit, Migräne, Verdauungsprobleme, erhöhtes Schmerzempfinden, Angst, Depression, Hypervigilanz, Verlangen nach Süßem. Diese Symptome ähneln denen eines gestörten Stresssystems. Wenn Kaffee konsumiert wird, wird dein Stresssystem also zusätzlich belastet.
Viele berichten, Kaffee sei die einzige Pause, die sie sich gönnen. Koffein regt die Nebenniere an und erhöht Adrenalin, was die Cortisolkurve stören kann. Die beruhigende Wirkung ergibt sich eher aus der tatsächlich gemachten Pause, nicht aus dem Kaffee.
✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨✨
Es wird oft der Kaffee als Legitimationsgrund für eine Pause genutzt. Ohne Kaffee fällt es schwer, sich diese Auszeit zu gönnen – ähnlich wie beim Rauchen. Hochsensible benötigen viele Pausen, und ein häufiger Konsum von Kaffee dient dabei oft als Legitimation. Wenn unser Nervensystem in der Übererregung ist, wird Pausemachen als besonders anstrengend empfunden, da man die innere Unruhe stärker wahrnimmt. Entzugserscheinungen von Koffein können Kopfschmerzen, Übelkeit, Niedergeschlagenheit und sogar depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Migräne oder Schlafprobleme umfassen und dauern mitunter bis zu zwei Wochen.
Nach dem Entzug berichten viele von besserem Schlaf, mehr Gelassenheit und einem stabileren Stresssystem. Manche haben danach sogar Psychopharmaka abgesetzt – natürlich in Absprache mit dem Arzt. Die Herausforderung ist, dass Kaffee oft das vermeintlich Gute in einer Pause ersetzt.
Was kannst du tun, damit dir der Verzicht leichter fällt? Jeder Schluck Kaffee kann als Hinweis gesehen werden, dass du deinem Geist-Körper-Seele-System gerade Schaden zufügst. Also ein Minuskonto für dein Stresssystem. Alternative Getränke wie Lupinen- oder Getreidekaffee sind viel besser. (Zudem sind Lupinen Hülsenfrüchte und die sind wiederum gut für unseren Darm).
Schwarzer Tee, grüner Tee, weißer Tee oder entkoffeinierter Kaffee eignen sich nicht besser für Hochsensible, da auch diese Varianten koffeinhaltig sind bzw. so wirken. Für weitere Getränke mit Koffein wie Energydrinks gilt das natürlich genauso. Wenn du eine Legitimation für eine Pause brauchst, gestalte sie bewusst: Atmungs- oder Entspannungsübungen, instrumentale Lobpreismusik oder Naturklänge unterstützen dein Stresssystem wirklich. Jede Pause stärkt langfristig Zufriedenheit, Wohlbefinden, Ausgeglichenheit – und dein Sicherheitsgefühl.
Ich weiß, dass der Verzicht herausfordernd ist. Darum lade ich dich ein: Probier es ruhig zwei Wochen lang ohne Kaffee aus und beobachte, wie es dir danach geht. Viele finden, dass sie deutlich entspannter schlafen, besser träumen und insgesamt gelassener werden. Weglassen von Kaffee kann ein entscheidender Faktor für ein leichteres Leben mit Hochsensibilität sein.

Wenn Du gerne mehr von mir erfahren möchtest, besuche mich doch auf meiner website unter
www.claudia-sautter.de
oder nehme direkt Kontakt mit mir auf.
Ich freue mich auf Dich!